GHC TV, Prävention in der Kardiologie, 35 Minuten, Oktober 2018.
Der plötzliche Herztod tritt am häufigsten im Rahmen eines Herzinfarktes auf. Vor allem Männer sind davon betroffen. Der Fortschritt im Bereich der minimalinvasiven Eingriffe, wie Herzkatheter mit Stent-Einlage über die Armgefäße hat für das Überleben der Patienten Enormes geleistet. Aber wie lässt sich der akute Herzinfarkt, der auf dem Boden einer chronischen sich über Jahrzehnte entwickelnden koronaren Herzerkrankung (KHK) entsteht, vermeiden? Was sind neben einer Fettstoffwechselstörung, dem Rauchen und dem Diabetes mellitus die Haupt-Risikofaktoren für die Entstehung einer KHK? Wie wichtig ist das Senken des ungünstigen Cholesterins LDL? Was weiß man über die Genetik bezüglich KHK und Fettstoffwechsel? Ist die Hormonersatztherapie bei der Frau in der Postmenopause zur Vermeidung einer KHK-Manifestation zu empfehlen? Welche Rolle spielt Stress? Was gibt es Neues in der Herz-Prävention bezüglich antientzündlicher Medikamente, die nicht nur das Herzinfarktrisiko, sondern auch gleichzeitig das Risiko Lungenkrebs zu bekommen, reduzieren können? Und welche Rolle spielen in der Kardiologie neue Themen, wie zum Beispiel unser Mikrobiom? Gibt es Zusammenhänge mit bestimmten Metaboliten (Stoffwechselprodukte der Darmbakterien), die ungünstig sind und so das Risiko herzkrank zu werden, deutlich erhöhen?
Alle diese spannenden Fragen diskutiert Herr Prof. Dr. med. Omid Abri (MIC, Berlin) zusammen mit Frau Dr. med. Kira Kubenz (IhreGene, Hamburg), Prof. Dr. med. Ulf Landmesser (Kardiologie, CBF, Charité Berlin) und mir. Am Ende des Interviews wird klar, dass auch in der Kardiologie der Trend zur Prävention angekommen ist. Sowohl in der Forschung, als auch in der Praxis ist es unser aller Ziel, krankmachende Prozesse möglichst frühzeitig zu erkennen, um dann rechtzeitig einzugreifen, damit sich die Endstadien (vor allem der altersbedingten Krankheiten, wie Arteriosklerose mit KHK und Herzinfarkt) nicht mehr in der Art, wie es heute üblich ist, manifestieren können. Deswegen ist es sehr hilfreich über eine genaue Laboranalyse des IST-Zustandes und einer anschließenden individuellen Einstellung des Stoffwechsels, wie ich es in meiner Praxis mache, den Körper mit seinen Schwächen und Stärken so zu unterstützen, dass er seine genetische Disposition möglichst lange gesund erlebt.